... Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, die Aufklärung ist verzwickter als gedacht, denn es gilt nicht nur mögliche Verbindungen zwischen den Toten aufzuklären, sondern das Team muss sich auch mit einem speziellen Aspekt der Geschichte Mallorcas befassen.
Resümee: Wer hat die beiden so unterschiedlichen Opfer – das eine ein Klempner, das andere ein Computer-Nerd - in dem Getümmel des Es Firó umgebracht? Besteht zwischen beiden eine Verbindung und wo liegt das Motiv für die Taten? Möglich wäre es nach Lage der Dinge auch, dass die Taten unabhängig voneinander begangen worden sind. Dies herauszufinden, stellt Sargento Lluc Casasnovas und seine Kolleginnen vor erhöhte Anforderungen, zumal es nicht bei diesen beiden Leichen bleibt. Liegt der Schlüssel im privaten oder beruflichen Umfeld, oder in lange zurückliegenden Ereignissen, die nun an die Oberfläche kommen?
Die Charaktere sind auch in diesem zweiten Band der Mallorca-Reihe wieder sehr gut herausgearbeitet und dadurch authentisch. Besonders froh bin ich, dass Lluc Casasnovas doch noch nicht in Pension gegangen ist – und ich hoffe, das bleibt auch so.
Lilly Alonso, die seit gut 2 Jahrzehnten auf der Insel lebt, hat nicht nur in Bezug auf Lebensweise und Eigenheiten der Mallorquiner ein enormes Wissen, sondern auch eine bemerkenswerte Geschichtskenntnis, die sie dem Leser sehr unterhaltsam vermittelt. Ihre Schilderung der einzelnen Szenen und Umgebung ist so anschaulich, dass man das Gefühl hat, als Zuschauer unmittelbar dabei zu sein. Besonders gefällt mir auch die Sprache Lilly Alonsos: Ebenso scharfsinnig wie humorvoll und voller Wortwitz, bringt sie die Dinge auf den Punkt … und den Leser so manches Mal zum Schmunzeln.
Fazit: nach „Mallorquinische Rache“ (Rezension vom 29. April 2022) wieder ein spannender, unterhaltsamer Krimi mit Sargento Lluc Casasnovas als Protagonist.